pic-a-stic

pic-a-stic
Andreas Walther 2022
Pic-a-stic ist eine Hängeleuchte, die sich in die verspielte und humorvolle Kollektion von Ingo Maurer einreiht. Die Leuchte besteht aus einem Set von 50 lackierten Holzstäben und einem Gummiring, der die Stäbe „in der Luft“ fixiert. Andreas Walther, der ursprünglich aus dem Bereich „Stop-Motion-Film“ kommt, wollte bei seiner Gestaltung den Moment festhalten, wenn die Stäbe des Spieleklassikers „Mikado“ losgelassen werden, bevor sie auseinanderfallen. Pic-a-stic gibt es in zwei Versionen: eine Version aus schwarz-weißen Stäben plus zwei roten Stäben und eine bunte Version mit blauen, roten und orangefarbenen Stäben. So lässt pic-a-stic Raum für freie Gestaltung und der*die Besitzer*in wird zum Co-Designer, wie bereits bei vielen früheren Modellen von Ingo Maurer. Man kann die Leuchte in 14 Varianten stecken, die durch individuelle Farbzusammenstellungen variiert und erweitert werden können. Als einzelne Leuchte über dem Tisch oder als Gruppe beispielsweise über einem Bartresen ist pic-a-stic im privaten aber auch im öffentlichen Bereich einsetzbar. Andreas Walther bringt mit pic-a-stic seine erste Leuchte in Zusammenarbeit mit dem Team Ingo Maurer heraus.
Leuchtmittel
Fassung GU10, max. 12 W LED, geeignet für Leuchtmittel der Energieeffizienzklassen EEC A-G. Ohne Leuchtmittel.
Technische Daten
Für 230 Volt.
Maße
Breite 45-50 cm. Höhe 36-55 cm. Kabellänge 450 cm.
Diverses
Holzstäbe, Leuchtkörper aus Glas, Gummiband.
Farbe
pic-a-stic gibt es in zwei Farbensets der Stäbe: schwarz-weiß-rot und blau-orange-rot.
Designers View On...
Der Designer Andreas Walther über die Leuchte pic-a-stic

Lass uns mit der Basis anfangen, die uns alle interessiert: wie bist du auf die Idee des Designs der Leuchte gekommen?

AW: Ich habe lange für Stopmotion-Animation und Filmrequisiten gearbeitet. Pic-a-stic ist Stopmotion: Ich wollte diesen Moment des Spiels festhalten, wenn man die Mikadostäbe wirft und sie auseinanderfallen.

Als du mit dem Design der Leuchte angefangen hast, wo hast du dir die Leuchte vorgestellt?

AW: Die Leuchte passt über Tische und über Bartresen in Restaurants oder Esstische in privaten Räumlichkeiten. Im Gegensatz zu echten Mikado-Stäben, die leicht auseinanderfallen, wenn man eins herauszieht, werden die Stäbe der Leuchte pic-a-stic über das Gummi festgehalten.

Durch die verschiedenen Farbkombinationen erreicht man, dass nicht jeder Tisch gleich aussieht. Zusätzlich können die Stäbe unterschiedlich gesteckt sein, entweder kreuzweise oder parallel, wodurch unterschiedliche Licht-Schatten-Effekte entstehen. Ein einheitliches Gesamtbild sieht gut aus, man kann aber auch bewusst Chaos kreieren.

Die Leuchte gibt es aktuell in zwei verschiedenen Farbsets, eine Version mit schwarzen und weißen Sticks und eine zweite Version mit blauen, orangefarbenen und roten Sticks. Wie und warum hast du diese Farben ausgewählt?

AW: Schwarz-weiß habe ich gewählt, dass die Leuchte nicht zu wild aussieht und damit sie in mehr Wohnwelten hineinpasst; zum Beispiel in skandinavische, schlichte Designs, einfache, klare Formen, die sichtbar werden durch schwarz-weiß.

Die bunte Version habe ich gestaltet, damit es wilder wird. Da es immer noch eine Leuchte sein soll und kein Objekt haben wir uns auf drei Farben für die bunte Variante beschränkt.

Die Elemente „Poesie, verspielt bzw. Humor und Technologie“ werden oft mit Ingo Maurer Leuchten in Zusammenhang gebracht. Wie fügt sich pic-a-stic in diese Definition?

AW: Mit allem. Verspielt, weil man mit der Leuchte so viel machen kann. Der Ursprung ist ein bzw. ein Innehalten des Spiels. Poesie zeigt sich darin, wie das Licht die Stäbe bricht, wie man es verändern kann. pic-a-stic passt in die Ingo Maurer Kollektion, weil für die Poesie und den Humor der Leuchte gilt: „In der Einfachheit steckt die Kunst“.

Das Spiel von Licht und Schatten ist eine wichtige Komponente bei allen Ingo Maurer Leuchten. Was ist das besondere Licht-und-Schatten-Spiel bei der pic-a-stic?

AW: Wenn man von oben und unten in die Leuchte blickt, dann entstehen gleichmäßige Muster – wie bei einem Mandala. Man soll sich nicht an der Leuchte satt sehen, daher sind Licht- und Leuchten-Charakter je nach Raum oder Interieur Design allein durch das Stecken veränderbar.

Du bist kein Unbekannter für die Firma Ingo Maurer ist, kanntest sogar Ingo persönlich. Wann hast du deine erste Begegnung?

AW: Vor ungefähr 15 Jahren, als ich aufgrund meiner Schreinerausbildung an vielen Projekten für Film und Fernsehen arbeitete (Requisiten und Modelle für Babelsberg und Hollywood), bin ich über einen Freund zu Ingo Maurer gekommen. So habe ich u.a. bei der Produktion der Comic Explosion oder Mickey‘s Manifesto mitgewirkt.

Meine Werkstatt lag auf dem Weg von der Kaiserstraße zu Ingos Wohnung, wo wir uns oft trafen. DIe Arbeit mit einer Vielfalt von Materialien macht meine Werkstatt aus; genau das mochte Ingo. Wir haben viele Stunden dort gebastelt. Ingo hatte oft schwierig zu deutende Zeichnungen, die Erklärungen bedurften. Nichtsdestotrotz wusste Ingo genau, was er wollte und wie. Ingo ist eine abgefahrene Type gewesen, deshalb ist es so besonders für mich, dass die Firma Ingo Maurer nun meine Leuchte herausbringt.

Wie ging die Geschichte weiter? Wie bist du zur pic-a-stic gekommen?

AW: Der erste Entwurf von pic-a-stic entstand 2017, nachdem ich mit meinen Kindern Mikado gespielt hatte. Ich wollte den Moment, wenn die Mikado-Stäbe auseinanderfallen einfangen. 2021 stellte ich die Leuchte beim Ingo Maurer Team vor. 

Wie sieht die Zukunft für pic-a-stic aus?

AW: Endlos viele Möglichkeiten, z.B. für besondere Projekte.

Der Name ist Programm. Noch eine persönliche Frage: was verbindest du mit dem Spiel Mikado bzw. „Pic-a-stick“ (eng.)?

AW: Mit Streitereien mit meinem Opa. Der konnte alle bei dem Spiel so „bescheißen“, keiner wollte mehr mit ihm spielen. Das ging so weit, dass es bei meiner Oma nicht mehr alle Stäbe gab, weil vor Wut, Stäbe zerbrochen wurden (lacht).

Damals wie heute, finde ich, dass jede*r das Spiel kennen sollte. Es ist ein Gesellschaftsspiel bei dem Menschen zusammenkommen.