Unsere ursprüngliche Idee als Beitrag zu der Ausstellung „Architettura Mutante“ war die Vorstellung eines Gebäudes, das langsam, quasi in Zeitlupe, verbrennt und sich so verändert. Natürlich war diese Idee ein Traum, denn wir wissen, dass es nicht möglich ist, in den Höfen der Universität von Mailand, die in knapp 500 Jahre alten Gebäuden untergebracht ist, ein großes Feuer zu machen. Deswegen beschlossen wir, uns auf die Sinneseindrücke zu konzentrieren.
Die Installation „ablaze“, (zu Deutsch: lichterloh, in Flammen) greift also die Veränderung von Gebäuden und die emotionale Kraft von Feuer und Licht in einer abstrakteren Form auf: Eine Hütte, der Archetyp eines Gebäudes, die nicht perfekt im Lot ist, sondern bereits schief – ein Seil ist notwendig, um ihre Struktur zu stabilisieren. Zwischen ihrem Innern und Äußeren besteht ein harter Kontrast. Außen ist die Hütte rau und schwarz, innen ist sie intensiv rot, im Boden öffnet sich eine Aussparung, die in der Kontrastfarbe Grün glüht. In der Mitte der Hütte scheint ein Objekt zu schweben, ein spiegelndes, eierförmiges Pendel, in dem sich die Farben der Hütte reflektieren. In unregelmäßigen Abständen erfüllt Rauch die Hütte, und weht aus den Fensteröffnungen.
Während der Ausstellung von ablaze im Cortile della Farmacia in Mailand, konnten Besucher auf dem Podest der Hütte herumgehen und durch die Fenster hineinschauen. In dem Hof waren ab und zu leise Cajun- und Zydeco-Lieder zu hören.
Ablaze ist eine Zusammenarbeit von Ingo Maurer und Axel Schmid. Die Ausstellung Architectura Mutante wurde von Interni organisiert.