Dexia B.I.L

Dexia B.I.L
Esch-Belval, 2006
Lichtobjekt und Lichtplanung für den Eingangsbereich eines Verwaltungsgebäudes
Ingo Maurer entwarf zwei Sonderanfertigungen und eine Lichtinstallation für die Dexia B.I.L. in Esch-Belval, Luxemburg. Das Gebäude in Belval, einem neuen Stadtteil bei Esch-sur-Alzette in Luxemburg, ist ein Entwurf des französischen Architekten Claude Vasconi. Die Eingangshalle wurde als Stahl-Glas-Konstruktion realisiert. Maurers Lichtinstallation nimmt den Rhythmus der tragenden Stahl-Struktur des Daches auf und wandelt ihn. Farbig leuchtende Röhren beschreiben Zickzack-Linien. Auf den ersten Blick scheinen es Neonröhren zu sein, tatsächlich wurden LEDs eingesetzt. Dadurch wird die Instandhaltung wesentlich vereinfacht, die in der Höhe von 12 bis 15 Metern nicht ganz einfach ist. Die Lichtklammern sind dank der Glaskonstruktion von außen und von oben – aus den höheren Stockwerken – gut sichtbar. Je nach Blickwinkel zeigt sie die Installation in variierenden Erscheinungen, schmal oder langgezogen – und mit unterschiedlichen dominierenden Färbungen. „Aus den umliegenden Straßen gesehen, hat die Installation die Visualität eines Neonschilds, ohne die Langeweile der inzwischen überall wiederholten Markenlogos. Ich wollte dem Atrium einen speziellen, visuellen Reiz geben, der auf die starke Konstruktion von Claude Vasconi eingeht. Als einladende Geste an die Besucher und Mitarbeiter der Bank.“ (Ingo Maurer) Das Atrium wurde mit sieben großen Stehlampen ausgestattet. Die Fiberglas-Schale am oberen Ende einer zirka 5 Meter langen Stange reflektiert und streut das Licht, während ein Teil direkt aus der Lichtquelle durch die Öffnung in der Mitte nach unten fällt. Statt massive Fußplatten als Ständer einzusetzen, wurden 20 Auslässe im Boden vorgesehen, in denen die Stangen fixiert werden können. Diese Auslässe bieten die Möglichkeit, die Elemente flexibel umzustellen und zu drehen. Der lang gezogene und vergleichsweise niedrige Expo-Raum neben dem Atrium wird mit drei Deckenlampen beleuchtet. Eine flache Schale, in der Form fast identisch mit den Schalen im Atrium, aber aus Karbon hergestellt, sitzt direkt an der Decke. Ihre matt weiß lackierte Innenseite wird von unten beleuchtet. Die Lichtquelle liegt in einer kleineren Schale, die mit einem diagonalen Karbonstab an dem oberen Element bzw. der Decke befestigt ist. Die Deckenlampen erzeugen ein spannendes, gleichwohl angenehmes Licht. Die Schatten der Schalen an der Decke haben den Effekt einer optischen Täuschung; sie zeichnen weitere, noch größere Kreise.

Außer den Lichtinstallationen für das Verwaltungsgebäude, realisierte Ingo Maurer inzwischen drei weitere Projekte in Belval, Esch-sur-Alzette: ​Lichtobjekte für den öffentlichen Raum, ​Beleuchtung der Hochöfen, ​Lichtobjekt für das Foyer der Konzerthalle Rockhal.

​Fotos: Tom Vack