Ingo Maurer und Sebastian Hepting kreierten diese raumgreifende Pendelwelle für das neue Münchner Einkaufsquartier Schwanthalerhöhe. Bei der Pendelwelle „Dancing Mirrors” handelt es sich um eine raumgreifende, fast 10 Meter hohe und 17m breite kinetische Installation aus 24 Pendeln unterschiedlicher Länge, die mit den Gesetzen und der Magie der Physik spielt.
Die Choreographie ihrer Kugeln ist an die Naturgesetze gebunden. So pendeln die Kugeln beim Anschwingen zunächst als geschlossene Linie hin und her, aber nach kurzer Zeit bilden sich Schlangen- und Wellenmuster aus, bis die Kugeln durcheinander tanzen. Für die Pendelwelle wurden 24 Hohlkugeln aus Edelstahl mit unterschiedlicher Länge installiert. Sie werden jede Stunde mechanisch angeschwungen. In den folgenden 60 Minuten vollenden die Pendel in einem festgelegten Zeitraum eine aufsteigende Anzahl von ganzen Schwingungen. Das Pendel ist ein physikalisches Phänomen der Natur. Für Ingo Maurer gehört das Pendel zu den kinetischen Erlebnissen, die sich in ihrer Ruhe auf unser Wohlbefinden auswirken - eine Eigenschaft, die im hektischen Treiben eines Einkaufszentrums zur Entdeckung der Langsamkeit und Entspannung führen. Ein weiteres Phänomen ergibt sich aus den reflektierenden Oberflächen der Pendel: Die verspiegelten Kugeln scheinen sich in der Umgebung aufzulösen. Der konvexe Spiegel fasst die Umgebung in einer Art 360° Panorama zusammen, in dessen Zentrum sich immer der Betrachter befindet. Die Lichtstimmungen, die durch Oberlicht und künstliche Beleuchtung entstehen, lassen sich in den einzelnen Kugeln wieder erleben. Auch kommt es durch Mehrfachspiegelungen zu enormen Tiefenwirkungen und spannenden Illusionen. Letztendlich entsteht das Erfahren der eigenen Person durch die Bewegung und Reflexion im Raum.